Nachhaltiger Weihnachtsschmuck aus Kleemasche!

Weihnachten ist mir immer ein wichtiges Fest – fast wie ein persönliches Erntedankfest. Ein Jahr findet seinen Abschluss mit allen Ereignissen, Begegnungen, Entscheidungen und läutet schon eine neue Chance ein: ein neues Jahr mit neuen Möglichkeiten.

Dazu gehört der Kontakt zu Menschen, die mir wichtig sind und auch ein besonderer äußerer Rahmen, in dem Adventskalender und Geschenke ausgedacht und gestaltet werden, in dem Musik gehört, gebacken und geschmückt wird.

In den seit Wochen vollen Verkaufsregalen mit Weihnachtsdekoration finde ich diese Stimmung nicht und es erschrickt mich immer mehr, wie viele dieser Artikel aus Kunststoffen und nicht trennbarem Materialmix hergestellt sind, von ganz weit herkommen, in viel Verpackungsmaterial stecken und trotzdem so billig sind, dass sich die Frage ungut aufdrängt, wer in der Herstellungs- und Lieferkette überhaupt verdienen konnte. Zufriedenheit bzw. Frieden mit diesen unpersönlichen Dingen, ihren Entstehungsbedingungen und Entsorgungsmöglichkeiten stellt sich bei mir nicht ein.

Im Gegenteil wird mir klar: der liebste Weihnachtsschmuck ist mir der, den ich persönlich geschenkt bekommen oder selber entdeckt habe, z.B. bei Kunsthandwerkern, deren Arbeit ich direkt sehen kann und schätze.

Wertschätzung

sollte der Schmuck widerspiegeln – dem gegenüber, den der Schmuck begleitet und erfreut, dem, der den Schmuck gestaltet und gefertigt hat, und auch den Materialien gegenüber, aus denen er gemacht ist.

Wie dieser Weihnachtsschmuck entstand:

Im Sommer habe ich eine Handvoll alter Backförmchen entdeckt. Die fand ich mit ihren schlichten Formen und traditionellen Motiven so zeitlos und schön, dass diese jetzt eine neue Verwendung in der Entwicklung und Herstellung dieses Weihnachtsschmucks finden.

Zur Papiermaschee-Idee: hier trifft Handwerk auf nachhaltiges Material und Herstellung vor Ort. Ich bin Holzbildhauerin und Gestalterin im Handwerk und arbeite gerne mit formbaren Materialien wie Ton und Wachs. Hier habe ich mich für Papiermaschee entschieden, das die nötige Festigkeit mitbringt und wenig Energie in der Herstellung benötigt. Damit werden die alten, „vintage“ Backförmchen abgeformt.

Papiermaschee (auch Pappmaschee) findet schon in historischen Spielzeugen und Gebrauchsgegenständen Verwendung.
Es ist ein Material, das mit wenig Aufwand herzustellen ist, das formbar ist und sich vielseitig veredeln lässt durch Schleifen und Bemalung nach dem Trocknen. Die meisten Rezepte basieren auf Verwendung von Papier- und Holzfasern.

Das geht auch nachhaltiger: bereits in früheren Jahrhunderten gab es Versuche, in der Papierherstellung Gras einzusetzen, um Mangelsituationen (z.B. bzgl. Holzmaterial oder Hadern) auszugleichen.
Heute findet Graspapier seinen Weg in unseren Alltag in Form von Verpackungen, Schreibpapier, Briefumschlägen.

Das hier ist „Kleemaschee“:
aus alten Papiermaschee-Rezepturen entwickelt, findet hier zu etwa 30% Kleegras* Einsatz (mehr geht leider nicht, da dann die Festigkeit des Materials deutlich nachlässt) und ersetzt damit nachhaltig sinnvoll Holzfasern. Ein weiterer Hauptbestandteil sind Papierfasern aus 100% Altpapier.
Das spart viel Wasser und Energie.
Alle Zutaten sind vegan und kommen aus Deutschland.

*) Kleegras (ein Gemisch aus Klee und Gräsern) wird vor Allem im biologischen Landbau ausgebracht zur natürlichen Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen. Es ist vor Ort verfügbar, pflegt unsere Böden und ist schnellwachsend – im Gegensatz zu den Bäumen, die zur Herstellung von Papier gefällt werden. Außerdem findet sich im Kleegras immer mal wieder vierblättriger Klee – möge er Glück bringen…

Schön für den Baum – gut für den Wald!

Die Gestaltung der Kleemascheeanhänger:

Weiß – mit der mattweißen natürlichen Kreidefarbe gibt es einen schlichten, puren Akzent. Es sieht ein Wenig aus aus wie Zuckerguss auf Weihnachtsplätzchen.
Diese Anhänger lassen sich auch prima selbst gestalten: do it yourself!
Das ist ein schönes kleines Projekt bei Kaffee oder Tee für sich oder mit einem netten Menschen, für eine gemeinsame Zeit mit den Kinder oder Enkeln.

Rot – gehört für mich unbedingt zu Weihnachten: festlich und aufmunternd in der dunklen Jahreszeit. Die feinen Muster auf der Rückseite sind dezent wie zarte Blaudruck-Motive.

Weiß-blau – mag ich sehr gerne, da es mich an historische Fliesenmotive an gemütlichen Herdfeuern erinnert und an das zeitlose blaue Dekor auf dem „guten Geschirr“ für besondere Anlässe.

Mit Bedacht vor Ort gemacht

Nachhaltiger Baumschmuck zu Weihnachten – ausgedacht und handwerklich gefertigt in einer kleinen Manufaktur (Rauschgoldwerk, Osnabrück)

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