Festtagswahl: Welcher Baum eignet sich als Weihnachtsbaum?

Festtagswahl: Welcher Baum eignet sich als Weihnachtsbaum?

Dass sich nicht alle Nadelbäume gleichermaßen gut als Weihnachtsbäume eignen, ist unter Weihnachtsbaum-Fans bekannt. Rotfichten etwa beginnen schon am ersten Tag im Wohnzimmer zu nadeln, und Schwarzkiefern harzen so stark, dass Geschenke, die man unter ihnen ablegt, mindestens bis Neujahr dort klebenbleiben. (Allerdings haben Rotfichten und Schwarzkiefern dafür auch spezielle Vorzüge.) Aber welche Art Weihnachtsbaum ist am besten – und worauf sollte man bei der Auswahl achten?

Gänzlich „schlechte Bäume“ gibt es nicht – jeder Baum hat seinen Reiz

Eines vorweg: Jeder Nadelbaum, der im Dezember als Weihnachtsbaum verkauft wird, „funktioniert“ auch als Weihnachtsbaum – egal, ob Nordmanntanne, Blaufichte, Kiefer oder Nobilistanne. Baumarten, die für eine Nutzung als Weihnachtsbaum gänzlich ungeeignet sind (wie etwa die Lärche, die im Winter alle Nadeln verliert), werden gar nicht als Weihnachtsbäume verkauft. Nichtsdestotrotz gibt es unter den potenziellen Weihnachtsbäumen Stars und Komparsen: Manche Tannenbaumarten vereinen eine Fülle von Eigenschaften, die einen guten Weihnachtsbaum ausmachen, während andere nur eine einzige gute Eigenschaft haben (und entsprechend viel Kompromissbereitschaft erfordern).

Gängige Weihnachtsbaumsorten

Nordmanntanne – teuer, aber gut

Die Nordmanntanne ist in Deutschland mit Abstand die beliebteste Weihnachtsbaumsorte – drei Viertel aller Baumkäuferinnen und Baumkäufer (75 %) entscheiden sich regelmäßig für eine Nordmanntanne (Quelle: statista.de). Zwar ist es kein billiges Vergnügen, sich eine Nordmanntanne als Weihnachtsbaum in die Wohnung zu holen, aber der recht hohe Preis hat seine Berechtigung: Fast 15 Jahre dauert es, bis eine Nordmanntanne „Mannhöhe“ erreicht hat. Dann präsentiert sie sich mit tiefgrünen weichen Nadeln und stabilen Zweigen, die viel Schmuck tragen können. Gefällte Nordmanntannen sind ausgesprochen lange haltbar.

Nordmanntanne – teuer, aber Blaufichte – duftstark und „pieksig“

Die Blaufichte ist mit einem Anteil von etwa 15 Prozent die zweitbeliebteste aller Weihnachtsbaumsorten. Ihr Nadelkleid hat einen malerischen bläulichen Schimmer (daher der Name) und duftet stark, allerdings sind die Nadeln auch hart und spitz. Das Schmücken einer Blaufichte ist insofern kein Vergnügen. Preislich liegt die Blaufichte unter der Nordmanntanne, sie ist auch nicht ganz so lange haltbar.

Nobilistanne – am längsten haltbar

Die Nobilistanne, auch „Edeltanne“ genannt, ist die drittbeliebteste Baumsorte; sie kommt aber zusammen mit den Exoten nur auf einen Anteil von 10 Prozent. Grund dafür ist wohl ihr hoher Preis: Edeltannen sind in der Regel noch teurer als Nordmanntannen. Dafür sind sie aber auch noch länger haltbar. Kennzeichnend für Edeltannen ist der silbrige Glanz auf der Unterseite ihrer Nadeln und ihr intensiver, orangenartiger Duft.

Exotische Weihnachtsbaumarten

Fichte – günstig, aber schon nach kurzer Zeit „knusprig“

Die Fichte (oder Rotfichte) hat, wie eingangs schon erwähnt, als gefällter Baum eine recht kurze Haltbarkeit – umfangreicher Nadelverlust und eine sich schnell einstellende Braunfärbung gehören bei ihr zum weihnachtlichen Programm. Zudem wachsen Rotfichten nur selten kerzengerade. Dafür zählt die Rotfichte zu den günstigsten Weihnachtsbaumarten, weil sie doppelt so schnell wächst wie die Nordmanntanne.

Kiefer – optisch sehr markant

Die Kiefer ist die Exotin unter den Exoten – sie findet in Deutschland nur sehr selten den Weg in ein Wohnzimmer. Dies mag an ihrem sehr eigenständigen, kaum pyramidenförmigen Wuchs liegen und an ihren fast 15 cm langen festen Nadeln. Wer sich für eine Kiefer als Weihnachtsbaum entscheidet, kann sich jedenfalls lange an ihr erfreuen, denn die Kiefer ist ausgesprochen genügsam und lange haltbar.

Douglasie – zart und biegsam

Die Douglasie ist ein relativ „zarter“ Baum: Sie hat sehr biegsame Zweige und dünne weiche Nadeln. Mit schwerem Holzschmuck ist sie überfordert; die Douglasie kann nur leichte Christbaumkugeln oder Strohschmuck tragen. Sie ist ähnlich günstig wie die Fichte und verströmt einen angenehmen Zitrusduft.

Schwarzkiefer – haltbar und harzig

Eigentlich ist die Schwarzkiefer, die auch „Schwarzföhre“ genannt wird, in Südeuropa heimisch; mittlerweile wird sie aber auch in deutschen Forstgebieten angebaut (vorwiegend auf den sandigen Böden Brandenburgs). Die Schwarzkiefer hat starke Zweige und ist sehr lange haltbar, sie sondert aber, wie eingangs schon erwähnt, viel Harz ab.

Keinachtsbaum®: noch mehr Auswahl

Wenn man sich andererseits aus Schnittgrün selbst einen Weihnachtsbaum bastelt oder sich (noch einfacher) einen Keinachtsbaum® zulegt, der sich mit Schnittgrün immer wieder neu bestücken lässt, hat man eine noch weitaus größere Auswahl an Baumsorten. Man ist dann nicht einmal auf die Gattung Abies (Tannen) bzw. nicht einmal auf Nadelbäume beschränkt, sondern kann z. B. auch Koniferen, Lorbeerbäume oder Buchsbäume ins Auge fassen. Oder wie wäre es mit Zweigen der Europäischen Stechpalme? Diese immergrüne Pflanzenart aus der Gattung der Stechpalmen war schon vor Jahrhunderten vor der Etablierung des Christbaumes ein beliebter Pflanzenschmuck im Winter (vgl. Geschichte des Weihnachtsbaumes). Die Stechpalme „besticht“ im wahrsten Sinne des Wortes durch feste Blätter, die auf beiden Seiten mit alternierend aufwärts und abwärts geneigten Stacheln versehen sind. Das macht das Schmücken von Stechpalmenzweigen etwas anstrengend; das Endresultat sieht aber toll aus.

Fazit:

Auf die Frage, welche der vielen Tannenbaumarten sich am besten als Weihnachtsbaum eignet, gibt es eigentlich keine Pauschalantwort. Je nachdem, welche Kriterien der geneigte Käufer bzw. die geneigte Käuferin als besonders wichtig erachtet, kann eine Tanne, eine Fichtenart oder eine Kiefer der ideale Christbaum sein. Wem es zum Beispiel in erster Linie um eine lange Haltbarkeit geht, der ist mit einer Nordmann- oder einer Edeltanne am besten beraten. Wer Freude an intensivem Waldduft hat, greift vielleicht zur Blaufichte, und wer vor allem nicht viel Geld ausgeben will, nimmt eine Rotfichte oder eine Douglasie. Wenn Nachhaltigkeit und die Möglichkeit der kreativen Entfaltung hingegen die wichtigste Rolle spielen (bei einem ein auf lange Sicht hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis), führt kein Weg am Keinachtsbaum® vorbei.

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