Nachhaltiger Weihnachtsbaum: Diese 6 Möglichkeiten gibt es
Weihnachtsbäume sind ein Umweltthema – und zwar nicht erst, seitdem der Klimawandel im gesellschaftlichen Bewusstsein angekommen ist. Es geht dabei auch nicht primär ums Klima, sondern um Ressourcenverschwendung, um bodenbelastende Monokultur-Plantagen und um den Einsatz von umweltschädlichen Herbiziden.
Glücklicherweise haben Weihnachtsbaumkäuferinnen und -käufer heute die Wahl zwischen verschiedenen Varianten eines nachhaltigen Weihnachtsbaumes; das Angebot reicht von Bäumen mit Öko-Siegel über Weihnachtsbäume mit Wurzeln im Topf bis hin zu Mietweihnachtsbäumen. Wir geben dir einen Überblick über die bestehenden Möglichkeiten
Symbolbild: Der Keinachtsbaum ohne Zweige (links) und mit Zweigen (rechts)
Weihnachtsbaumanbau und Umweltschonung – ja, das passt zusammen!
Kann es überhaupt einen nachhaltigen Weihnachtsbaum geben? Oder andersherum gefragt: Ist ein Weihnachtsbaum – also ein Tannenbaum, den man nur kauft, um ihn sich über Weihnachten ins Wohnzimmer zu stellen – nicht generell umweltschädlich? Allein schon deshalb, weil Weihnachtsbäume auf Plantagen angebaut werden, die Wildtieren den Platz wegnehmen und in denen Sprühgifte zum Einsatz kommen? Nein. Zwar kommen von den rund 29 Millionen Weihnachtsbäumen, die jährlich in Deutschland verkauft werden, in der Tat rund 90 Prozent von
Aber: Aufgrund der langen Produktionsdauer (9 bis 10 Jahre pro Quartier) bieten die Plantagen vielen Tieren – und auch Pflanzen – über lange Zeit einen Lebensraum. Und laut dem Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger (BVWE) wird bei der Unkrautbekämpfung heute statt auf Chemie vornehmlich auf mechanische Säuberungssysteme oder auf Schafe gesetzt. Trotzdem ist natürlich nicht jeder Weihnachtsbaum ein nachhaltiger Weihnachtsbaum
Wie stellt man sicher, dass der eigene Weihnachtsbaum nachhaltig ist? Das sind die Möglichkeiten:
1. Man setzt auf deutsche Produktion
Viele Weihnachtsbäume, die in Deutschland verkauft werden, stammen gar nicht von hier – sie kommen aus dem Ausland, z. B. aus Dänemark. Im Jahr 2020 wurden z. B. rund 2,14 Millionen Weihnachtsbäume nach Deutschland eingeführt. Wer Wert auf einen nachhaltigen Weihnachtsbaum legt, sollte auf Importweihnachtsbäume (die schließlich immer einen CO2- „Transportrucksack“ tragen) verzichten.
2. Man achtet auf ökologische Waldwirtschaft
Wenn ein Weihnachtsbaum aber ein Öko-Siegel, beispielsweise das FSC-Gütezeichen, das Biokreis-Siegel, das Bioland-Siegel, das Demeter-Siegel oder das Naturland-Siegel trägt, dann ist der Baum zumindest nach den Regeln des ökologischen Landbaus oder des ökologisch ausgerichteten Waldbaus angebaut worden. Das von der Forstindustrie entwickelte PEFC-Forstlabel ist aber z. B. KEIN Öko-Siegel – es lässt nämlich den Einsatz von Pestiziden und von Düngegaben zu (s. Robin Wood: ökologisch zertifizierte Weihnachtsbäume).
Ist ein zertifizierter Weihnachtsbaum in jedem Fall ein nachhaltiger Weihnachtsbaum?
Nein. Allein die Tatsache, dass ein Baum ein Siegel hat, bedeutet nicht zwangsläufig, dass er nachhaltig ist bzw. nachhaltig erzeugt wurde. So manches herstellereigene Siegel ist nämlich reine Augenwischerei. Gute Nachhaltigkeitssiegel sind, wie im Text schon erwähnt, Bioland, Naturland, Demeter und das FSC-Zertifikat. Das Fairtree-Siegel steht zwar für eine faire Lohnpolitik und hat insofern durchaus einen gewissen Nachhaltigkeitsanspruch, es macht aber z. B. kein Umweltschonungsversprechen.
3. Man kauft einen Baum mit Wurzeln
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, steht natürlich die Frage nach dem Weiterleben des Baumes nach Weihnachten im Raum: Ist es nicht nachhaltiger, einen Weihnachtsbaum mit Wurzeln zu kaufen statt einen gefällten Baum? Ja, natürlich. Allerdings macht ein Baum mit Wurzeln auch mehr Mühe, denn er muss zum einen gut gepflegt und gewässert werden, und zum anderen muss man ihn später auch tatsächlich wieder aussetzen. Da Bäume mit Wurzeln in der Regel im Topf verkauft werden, sind sie zudem auch nicht gerade riesig.
Kann ein Weihnachtsbaum mit Wurzeln nach Weihnachten immer problemlos „ausgewildert“ werden?
Leider nicht. Beim Ausgraben eines Baums aus der Plantage werden die Wurzeln immer beschädigt, das liegt in der Natur der Sache. Manchmal gelingt es dann nicht, den Baum draußen wieder anzupflanzen. Selbst bei Bäumen, die im Topf gezogen wurden, ist das Auswildern mehr oder weniger Glückssache.
4. Man mietet einen Baum
Ja, man kann Weihnachtsbäume mieten. Die Miet-Bäume werden im Topf ausgegeben und vom Anbieter bis vor die Haustür geliefert (und später auch wieder abgeholt). Die Nutzung eines Mietweihnachtsbaumes ist also sehr bequem, und sie schafft auch ein gutes Umweltgewissen. Sie ist aber nicht günstiger als der Kauf. Tatsächlich kommt das Mieten eines Weihnachtsbaumes meistens sogar teurer als der Kauf, weil das Bringen und Holen und die unterjährige Pflege eben Geld kosten.
Was kostet ein Weihnachtsbaum zum Mieten?
Der Mietpreis für einen Weihnachtsbaum hängt weniger von der Baumgröße als vielmehr von der Entfernung zum Anbieter (und damit von der Anlieferungsstrecke) ab. Die Preise beginnen bei 70 EUR und liegen bei bundeslandübergreifenden Lieferstrecken über 100 EUR.
5. Man entscheidet sich für einen Modellbaum aus Holz
Wer großen Wert auf Wiederverwendbarkeit legt und kein Problem mit einem künstlichen Baum hat, aber aus Umweltschutzgründen keinen Plastikbaum haben möchte, kann zu einem Modellbaum aus Holz greifen. Holzbäume gibt es in den verschiedensten Designs, sie stellen eine nachhaltige und stylische Alternative zum traditionellen echten Weihnachtsbaum dar. Normalerweise werden sie aus unlackiertem und unbehandeltem FSC-zertifiziertem Holz gefertigt und haben eine jahrzehntelange Lebensdauer. Der einzige Nachteil ist das fehlende Tannengrün: Die vorherrschende Farbe eines Modellbaums aus Holz ist (vorbehaltlich des Baumschmucks) naturgemäß Hellbraun.
Was kostet ein Weihnachtsbaummodell aus Holz?
Der Preis für ein hölzernes Baummodell wird von verschiedenen Faktoren bestimmt, u. a. von der Modellgröße, von der Holzart und vom Design. Unter 120 EUR ist ein Holzbaummodell aber kaum zu bekommen; große oder sehr eigenwillig gestylte Modelle kosten um die 300 EUR.
6. Man kauft einen Keinachtsbaum®
Und natürlich gibt es dann noch den von uns angebotenen Keinachtsbaum®: Er ist nachhaltig (da wiederverwendbar), wird aus FSC-zertifiziertem Holz hergestellt und hat echte Zweige von Bäumen, die Weiterwachsen dürfen. Im Unterschied zu einem Baum mit Wurzeln braucht man ihn nach Weihnachten aber nicht mühevoll in der freien Natur „auszuwildern“. Er stellt somit die perfekte Kombination aus Nachhaltigkeit, Natürlichkeit und Praktikabilität dar.