Weihnachtsbaum entsorgen: So wird man „baumfrei“

Von den weit über 20 Millionen Tannenbäumen, die jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern als Weihnachtsbäume aufgestellt werden, sind nur etwa 10 % wieder einpflanzbar (weil sie mit Wurzeln verkauft wurden). Der Rest muss entsorgt werden. Wohin mit allen diesen Bäumen? Zum Glück gibt es zahlreiche sinnvolle Weg, einen Tannenbaum loszuwerden – sogar mit Zusatznutzen für Mensch oder Tier. Den Baum einfach dem städtischen Abfallentsorgungsbetrieb zu überlassen, ist also bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit. Ihr wollt euren Weihnachtsbaum entsorgen? Wir zeigen euch, welche Möglichkeiten ihr habt.

Jeder dritte Baum erlebt das neue Jahr nicht

31 Prozent aller Weihnachtsbäume in Deutschland verlassen die Wohnung schon während der Feiertage oder „zwischen den Jahren“ – das belegt das Weihnachts-Special des Statista Global Consumer Surveys. Etwa 12 Prozent folgen am 1. Januar, weitere 25 Prozent am
6. Januar (Dreikönigstag). Die restlichen Bäume bleiben länger stehen. Der Hauptgrund dafür ist allerdings nicht, dass die jeweiligen Baumbesitzerinnen und -besitzer sich länger am nadelnden Baum erfreuen wollen, sondern dass die städtischen Abholtermine später liegen.

Weihnachtsbaum entsorgen per Abhol-Service – der einfachste Weg

Wer seinen Tannenbaum entsorgen will und dabei keine Mühe haben möchte, sollte deshalb den Abfallkalender seiner Stadt studieren: Viele Kommunen bieten an bestimmten Tagen einen kostenlosen Abhol-Service an. Die Bäume brauchen zu diesen Terminen nur an den Straßenrand gelegt zu werden, selbstverständlich vollständig abgeschmückt und ohne Plastikhülle oder Netz. Versäumt man den Abhol-Termin für den eigenen Bezirk, muss man den Baum selbst abtransportieren und ihn zu einer Sammelstelle bringen. Ob und wo es in der eigenen Stadt Sammelstellen für Weihnachtsbäume gibt, steht im Abfallkalender. Mancherorts kann man Tannenbäume auch in der Biotonne entsorgen; die Weihnachtsbaumentsorgung in der Biotonne muss dann aber ausdrücklich erlaubt sein.

Weitere Möglichkeiten der Komplettentsorgung

Wenn es am eigenen Wohnort keine städtischen Sammelstellen gibt, kann man den kompletten Baum auch woanders abgeben:

Grünschnitt-Annahmestelle

Grünschnitt-Annahmestellen in Wertstoffhöfen und in Recycling-Höfen nehmen Tannenbäume kostenfrei entgegen.

Zoo

Viele Zoos sind dankbar für Tannenbäume; sie verwenden sie z. B. als Tierfutter für Elefanten. Allerdings nehmen sie nur unbehandelte Bio- Weihnachtsbäume – und der Bedarf ist nach Weihnachten schnell gedeckt. Also unbedingt vorher fragen, ehe man mit einem Baum im Kofferraum anrückt!

Tannenbaum entsorgen mit Zusatznutzen: So geht’s!

Wer seinen alten Tannenbaum nicht einfach entsorgen, sondern nutzbringend verwerten möchte, hat ebenfalls verschiedene Option.

Kompostierung

Komposthaufen im Garten? Prima. Tannen sind gut kompostierbar. Allerdings sollten die Äste abgeschnitten werden (die einzelnen Äste durchlüften den Kompost dann besser), und der Stamm sollte zerkleinert werden. Aber Vorsicht: Bäume, die industriell auf Plantagen angebaut wurden, sind häufig mit Insektiziden belastet und können den Kompost „vergiften“. Wenn man plant, den Tannenbaum später in den heimischen Gartenkompost einzubringen, sollte man beim Baumkauf zu einem Bio-Weihnachtsbaum greifen.

Nutzung als Brennholz

Wer einen Kamin besitzt, kann dort den Christbaum entsorgen und sich so ein paar heimelige Abende mit prasselndem Kaminfeuer sichern. Dazu ist jedoch ein wenig Geduld gefragt – denn direkt nach Weihnachten ist der Baum noch viel zu frisch, um gut zu brennen. Das (kleingehackte) Holz muss zum Austrocknen erst eine ganze Weile gelagert werden, ein Verfeuern des Tannenbaumes ist frühestens zur Weihnachtszeit im nächsten Jahr sinnvoll.

Nutzung als Schnitz- und Bastelholz

Bastler und Heimwerker können aus ihren Tannenbäumen nach Weihnachten tolle Dinge bauen, denn das Holz eignet sich gut zum Verarbeiten und zum Schnitzen. Im Vergleich etwa zu Eichenholz ist es geradezu butterweich. Wie wäre es zum Beispiel mit einem selbstgebasteltem Garderobenständer aus Tannenholz? Schälen, Abschleifen und ggf. Lackieren gehören dann jedoch zum Bauen dazu.

Grünschnitt entsorgen? Nichts leichter als das!

Hat man sich für einen Keinachtsbaum® entschieden, muss man nach Weihnachten lediglich Grünschnitt entsorgen – und das ist eine wahrlich leichte Übung. Nadelbaumzweige geben zum Beispiel einen hervorragenden Frostschutz für Blumenbeete und für Blumenkästen ab. Sie können außerdem als natürliche Schneckenabwehr-Umzäunung dienen – ihre Nadeln verhindern nämlich, dass die Schnecken die Gemüsebeete plündern. Überhaupt sind Weihnachtsbaumnadeln mehr als nur pieksender Baumbesatz: Aus Kiefer- und Fichtennadeln etwa lässt sich ein gesunder Teeaufguss machen. Dazu müssen die Nadeln kleingeschnitten und über einem Sieb mit heißem Wasser übergossen werden. Der so entstehende Tee ist aufgrund der ätherischen Öle geruchsintensiv und schweißtreibend – ideal für die Erkältungszeit!

Im Übrigen gibt es für Grünschnitt dieselben Entsorgungsoptionen wie für ganze Bäume (Grünschnitt-Annahmestelle, Biotonne, Komposthaufen etc.).

Weihnachtsbaum entsorgen auf die falsche Art – so bitte nicht!

Leider werden immer noch viel zu viele Weihnachtsbäume falsch entsorgt. Im Sperrmüll hat ein Christbaum zum Beispiel nichts zu suchen – auch dann nicht bzw. erst recht dann nicht, wenn er noch mit Lichterkennen behängt ist (die auf diese Weise bequem mitentsorgt werden sollen). Ein Tannenbaum wird von den Müllentsorgungsbetrieben am Sperrmülltag nicht mitgenommen; der Besitzer bzw. die Besitzerin riskiert ein Ordnungsgeld. Ebenfalls ordnungsgeldbewehrt ist das Ablegen eines Weihnachtsbaumes im Wald. Zum einen liegt der Baum da nämlich bei Forstarbeiten im Weg herum und stört die Abläufe, zum anderen gefährdet er möglicherweise die Waldbodengesundheit (wenn er mit Chemikalien behandelt wurde).

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